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Sie lesen - aber sie verstehen nicht

Dienstag, 1. März 2011

Vor ein paar Tagen ging mein Leitartikel zum Thema Online-Journalismus bei geisterspiegel.de online. Darin mache ich meinem Ärger über das unprofessionelle Verhalten des Zauberspiegels Luft. Ich zeige auf, warum gerade in diesen Zeiten ein solches Verhalten verhängnisvoll ist und bringe Beispiele.

Und was tun die Leute beim Zauberspiegel? Sie beweisen, dass sie den Artikel zwar gelesen, nicht aber verstanden haben.

In gewohnt munterer Weise ziehen sie über den Artikel her, ohne sich auch nur eine Sekunde Gedanken darüber zu machen, was dort eigentlich steht. Sie überspitzen meine Aussagen und geben sich einer schier unerträglichen Unantastbarkeit hin.

Warum?

Interessant ist, dass sie meine Argumente nicht zu widerlegen versuchen. Sie ergehen sich entweder in Allgemeinplätzen oder stellen meine Thesen falsch dar.

So zum Beispiel Hermes, der schreibt:

Die im Geisterspiegel vertretene These ist doch eigentlich wie folgt: Der online-Journalismus muss wie der normale Journalismus aufgebaut sein. Aber genau das wollen viele Menschen einfach nicht. Der normale Journalist arbeitet bei einer Zeitung oder einem Sender, die kommerziellen Interessen folgen. Deshalb wird der Focus der Berichterstattung vom Besitzer/Eigentümer gelenkt. Ausserdem geht es um Quoten, die ebenfalls starken Einfluss auf die Themenwahl haben. Online-Magazine und Plattformen bieten dagegen die Möglichkeit, dass engagierte Menschen zu den Themen schreiben, die sie interesssieren, völlig unabhängig von kommerziellen Interessen und Zielen. […]

Ein Beispiel dafür, dass Hermes gar nicht verstanden hat, um was es tatsächlich geht. Denn von einer Themenwahl ist in meinem Artikel nicht die Rede. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass die Artikel - egal zu welchem Thema - sorgfältig geschrieben sind und journalistischen Regeln entsprechen, also Quellenangaben besitzen, ordentlich recherchiert sind etc. Seltsam, dass der Zauberspiegel diesen Anspruch nicht an sich selbst richtet.

Auch Karls Kommentar fand ich bemerkenswert: 

Die ganzen Diskussionen zu diesem Thema treiben mir tagtäglich ein breites Grinsen ins Gesicht.
Und der Artikel vom Geisterspiegel brachte mich eben sogar wirklich zum Lachen.
Bitte so weiter machen. Das ist ganz großes Kino.
Ach ja, oben bei der blauen Zauberspiegel-Signatur steht eindeutig Online-Fanzine. Und ich weiß dann, wo die Richtung hin geht.
Und Artikel, die fehlerhaft sind oder mich nicht fesseln, werden einfach nicht weiter gelesen. So einfach ist das.

Ich trage gerne zur Erheiterung bei. Wobei ich nicht weiß, was er mir eigentlich sagen will. In meinem Artikel schrieb ich, dass man nicht nur darum schlampig arbeiten darf, weil man es als Hobby betreibt. Oder schießen die Hobby-Fußballer in all den Vereinen Eigentore, weil es ja nur ein Hobby ist? Ganz abgesehen davon, dass sich die Mitarbeiter journalistisch betätigen, ganz egal, was sie auf ihre Seite schreiben. Hätte dieser Karl gelesen und gedacht, statt nur zu lachen, wäre ihm das sogar aufgefallen. Auch nicht begriffen hat er offenbar, dass es mir nicht darum ging, dass man fehlerhafte Artikel lesen muss oder nicht. Es geht um die Gesamtwirkung, die Außendarstellung, die das Problem ist.

Remis Blanchard beweist seine Unfähigkeit, meinen Artikel zu erfassen, auf besonders eindrucksvolle Weise:

Man könnte meinen, dass der Geisterspiegel irgendwie neidisch auf den Zauberspiegel ist. Wie sonst könnte man sich plötzlich diesen Artikel erklären? Und das alles wegen der Kuhjungen Story. Was so eine Story nicht alles auslösen kann. Ich lach mich tot.

Genau, alles wegen des Kuhjungen. Ähm nein - wegen all dem Scheiß, den der Zauberspiegel so produziert - und das auch unter dem Label des Journalismus. Denn nichts anderes tut man, wenn man Rezensionsexemplare anfordert, sich bei Filmverleihern akkreditieren lässt und Pressetermine auf Messen vereinbart. Und all das machen die Mitarbeiter des Zauberspiegels.

Zum Schluss darf Karl noch einmal zu Wort kommen:

Das wirft nicht nur ein schwaches Bild, das ist eigentlich ganz schlechter Stil. Der Blog des Chefredakteurs des Geisterspiegels und die permanenten Schmähartikel und Spottbeiträge über diverse Mitarbeiter vom Zauberspiegel machen mir den Geisterspiegel total unsympathisch.
Wie arm ist das denn, wenn man wie ein sabbernder und geifernder Zombie immer wieder und jahrelang mit erhobenem oder ausgestrecktem Zeigefinger durch die virtuelle Welt stapft und dauernd jammert: "Der Horst Hermann hat, der Horst Hermann macht, der Horst Hermann tut…"
Die Geisterspiegler sollten sich lieber auf ihre eigene Geisterspiegel-Seite konzentrieren und durch ausgezeichnete und glänzende Artikel die Leser scharenweise zu sich holen. Scheint aber aus irgendwelchen Gründen nicht so wirklich zu gelingen…

Zombies sind in. Und - lieber Karl - wir sind dir unsympathisch? Nun ja, dann ist ja gut. Komsich aber, dass du all den Spott und die Schmähungen zu lesen scheinst. Und das, wo wir dir doch so unsympathisch sind. Gehst du häufiger auf dir unsympathische Seiten?

Okay, zurück zum Thema. Zum einen hat Karl den Sinn eines Watchblogs nicht verstanden. Das tut mir Leid, aber alles andere hätte mich auch erstaunt. Hier möchte ich mal auf den Bildblog verweisen, lieber Karl. Oder auch auf den neuen SPIEGEL. 

Zum anderen kommt hier auch wieder die These auf, die schon weiter oben anklingt - wir seien neidisch auf den Zauberspiegel.

An dieser Stelle muss ich gestehen, dass mir ein breites Grinsen über das Gesicht huscht, denn mir will beim besten Willen nicht einfallen, warum ich neidisch auf den Zauberspiegel sein sollte.

Viel eher hätte der Zauberspiegel jeden Grund, auf uns neidisch zu sein. 

  • Unsere Leitstory wurde nicht 2007 eingestellt.
  • Wir haben drei Buchprojekte realisiert.
  • Wir wagen den Sprung vom Online-Medium zum Print-Magazin.
  • Wir haben eine gute Qualitätskontrolle, Fehler werden rasch beseitigt.
  • Wir haben starke Partner, die gerne mit uns arbeiten, weil sie wissen, dass wir Qualität liefern.
  • Unsere Besucherzahlen sind ausgezeichnet.
  • Wir haben tolle, engagierte Mitarbeiter, die korrekt arbeiten.

Soviel also zu dem armseligen Vorwurf, wir seien neidisch auf den Zauberspiegel. Nein, sind wir nicht. Wir sind besorgt und verärgert, denn sein Verhalten schadet auch uns. Mit Neid hat das wahrlich nichts zu tun. 

Aber hey, auch das schrieb ich in meinem Artikel. Nur lesen, liebe Zauberspiegler, reicht nicht. Man muss auch sein Hirn nutzen, soweit vorhanden. Aber das scheint ein großes Problem für manche von euch zu sein :-)

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m-DiS /
Donnerstag, 3. März 2011
Url: gedankenecke.blogger.de
Sehr geehrter Herr Arentzen,

ich hoffe, es geht Ihnen mittlerweile gesundheitlich besser, ansonsten möchte ich Ihnen gleich zu Anfang eine gute Besserung wünschen.

Ich habe gestern auf einer Fahrt von Bremen nach Hamburg das neue Buch von Philip Roth, „Nemesis“, gelesen. Auf das Buch wurde ich durch eine – in meinen Augen sehr gelungene Rezension – von Ulrich Greiner in der ZEIT. In dieser Rezension hat Greiner erst einmal die gesamte (!) Handlung zusammengefasst, um sie danach zu analysieren und auseinanderzunehmen. Obwohl die Spannung damit weg war, war ich neugierig auf das Buch.
So etwas bekommt natürlich nur ein langjähriger Feuilleton-Chef hin und bei dem Buch handelt es sich ja auch nicht um Spannungs- und Trivialliteratur, womit sich der Zauberspiegel und der Geisterspiegel ja beschäftigen.
Dennoch zeigt es, dass es keinesfalls die feste Regel gibt, „eine Rezi darf keine Spoiler enthalten“. Ich bin sogar der Meinung, eine Rezension, die keinen Spoiler enthält, kann man mehr oder weniger vergessen, da die Kritik, die in meinen Augen der interessante Teil der Rezension ist, sonst gar nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Ich für meinen Teil trenne das bei Rezensionen in der Regel. Für sf-radio und trekzone fasse ich zum Beispiel kurz den Anfang zusammen und sage dann „Kritik:“ und meist kommt es da zu einer indirekten Zusammenfassung der weiteren Handlung, die ich entweder lobe oder kritisiere.
Bei einem meiner ersten „Star Trek“-Artikel für den Zauberspiegel habe ich einen Beitrag zu der achten „Deep Space Nine“-Staffel in Buchform verfasst. In den ersten beiden Büchern ist die Einführung eines neuen Stammmitglieds ein zentrales Handlungselement. Das Problem ist nur, dass die Bücher überhaupt nicht mehr spannend sind, wenn man erst weiß, worum es sich handelt. Daher habe ich geschrieben, dass ein weiteres Stammmitglied eingeführt wird, aber dass das Wissen darüber einem den ganzen Spaß am Buch verderben würde. Im Kommentarbereich kam wenig später ein User, der sich über diese ewigen „Spoiler-Hemmungen“ ärgerte. Jochen Adam griff das auf, machte daraus einen Beitrag und es kam zu einigen Diskussionen.
Kurzum: Wie genau eine Rezension aufgebaut ist – wie bei den meisten literarischen und journalistischen Formen – nicht festgeschrieben.
Aber es ist durchaus möglich, dass Seiten Richtlinien rausgeben, damit der Nutzer ein gewisses Maß an Verlässlichkeit hat (z.B. die Einteilung in Inhalt und Kritik). Das hat der Zauberspiegel nicht und ich empfinde das als Abwechslung.
Was ein Verlag darüber denkt, darüber kann man streiten. Andererseits kann eine wirklich gut gemacht Rezi auch mit vielen Spoiler neugierig machen oder zumindest einen interessanten Beitrag abgeben. Ich würde mich da eher auf die Position stellen, dass das Interesse des Verlages – auch wenn er das Rezi-Exemplar bereitsgestellt hat – zweitrangig ist und ein interessanter Artikel interessanter ist.
So habe ich zum Beispiel mit einem Redakteur von SF-Radio eine Sendung über die „Perry Rhodan“-Romane gemacht. Die war so aufgebaut, dass man zuerst die ersten 10-Minuten aus dem Höhrbuch hören konnte und wir dann über den Roman geredet haben. Und immer wenn ich irgendetwas kritisieren bzw. loben wollte, kam „das ist jetzt aber ein Spoiler“, „jetzt ist der Spaß an der Folge weg“ usw. Aber dann kann ich mir das rezensieren doch auch sparen und auf eine Pressemitteilung oder einen Verlagsteaser hinweisen oder?

(Ich würde bei einer Rezension über die Terranauten auch keine ganze Inhaltsangabe machen, aber wohl eher, weil mir die Kritik wichtig ist und ich auch als Leser Inhaltsangaben nicht besonders interessant finde. Da der Beitrag aber nicht im Rezensionsbereich ist und sich zudem auf ein Heft bezieht, dass seit Jahren nicht mehr zu kaufen ist, sehe ich die Vollrezension als gerechtfertigt an.)

Ihren Beitrag zu dem „Eingeständnis“ eines Zauberspieglers habe ich durchaus zur Kenntnis genommen. Aber: Er bezog sich auf Rechtschreibfehler. Und: Ich stimme ihm da zu. Ich bin mir sicher, dass es in jedem Beitrag Rechtschreibfehler gibt, besonders in Meinen. Nach dem Schreiben schaue ich noch einmal über den Text, aber ich finde nicht alles. Mir war nicht bewusst, dass es jemanden wie den Autor des Kommentars gibt, der über die Artikel noch einmal rübergeht. Aber ich finde das eine gute, ehrbare Sache (zumal eine, auf die ich keine Lust hätte). Es ist gut, dass der Geisterspiegel auf Fehler achtet, das erhöht natürlich den Proffessionalitätsgrad. Aber ist es so verwerflich, dass in einem Internet-Fan-Zine Rechtschreibfehler vorhanden sind?
In Bezug auf Rechtschreibfehler ist eine Verallgemeinerung also durchaus zulässig. In den anderen, inhaltsbezogenen Bereichen aber glaube ich nicht.

Das von Ihnen angesprochene Interview sehr ich übrigens auch als wenig aussagekräftig an. Allerdings habe ich auch schon weniger inhaltreiche Politiker- und Schriftstellerinterviews gelesen. In der Regel bin ich der Ansicht, dass Interviews, die nicht vor Ort und mit journalistischem Fachwissen (also wie man durch Fragen, Gestik und Mimik Befragte dazu bringt, Dinge zu verraten, die sie nicht verraten wollen) wenig ergiebig sind. Selten sind Außnahmen, wie das von mir erwähnte Intereview mit Mara Laue, indem sie den damals unbefriedigenden Zustand der Serie Sternenfaust ansprach, dabei. Wenn Intereviews über Emails, Telefon und Chats laufen (ich habe keine Ahnung, aber vermute so wird es bei den meisten Zauberspiegel-Interviews) sein, kann man zwar noch nachhaken, aber wenig journalistisch manipulieren.

Bei den Quellenangaben habe ich mich vermutlich etwas ungenau ausgedrückt. Ich schreibe Meinungsartikel, die sich ebenfalls auf Romane beziehen. Nur halt nicht auf Einzelne, sondern auf Zyklen- bzw. Serienentwicklung. Auch da stütze ich meine Thesen nur auf dem, was in den Büchern steht.
Wie gesagt, kann ich zur Ingo Löchel-Geschichte wenig sagen. Vielleicht haben sie recht und er hat nichts dazugelernt, vielleicht ist Horsts Vertrauen aber auch gerechtfertigt. Was mich interessiert: Sind in Ihren Augen noch andere Plagiatsfälle neben Löchel aufgetreten? Weil den Vorwurf nur an einem von vielen Mitarbeitern festzumachen finde ich etwas hart.

Ihre Vergleiche mit anderen Hobbys finde ich tendenziell berechtigt, aber nicht unangreifbar. Natürlich spielt jede Fußballmannschaft nach festen Regeln. Aber was ist mit Kickern auf einem Boltzplatz?
Natürlich halten sich Hobbymusiker an bestimmte Regeln. Aber sind nicht Variationen und „Cover-Versionen“ auch immer etwas Alternativ?
Natürlich versucht ein Eisenbahnmodellbauer möglichst akurat zu sein. Aber gibt es im Eisenbahnmodellbau (ich habe keine Ahnung!) nur einen richtigen Weg?
Und dann gibt es in jedem Hobby Abstufungen. Es gibt den Musiker, der eine Band hat, sich mit anderen koordiniert und Auftritte für kleine Gagen spielt. Dann gibt es Hobby-Bands, Solisten, Freizeit-Spieler etc. All das fällt unter Hobby und ich bin mir sicher, dass es in jedem Hobbybereich unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie man sein Hobby am Besten verwirklicht.

Ich verstehe, dass Sie Ihre Anmerkungen als eine Art Appell verstanden haben. Aber ich – ohne Sie kritisieren zu wollen – habe nicht immer den Eindruck, dass die Appelle produktiv sind.
Wenn ich als Juso-Ortsvorsitzender die Arbeit eines anderen Jugendverbandes kritisiere und daran appelliere, dass man sich doch ändert, dann bin ich mir bewusst, dass das eine Umsetzungswahrscheinlichkeit von Null hat und lediglich eine Außenwirkung hat. Denn dadurch, dass man ein geschlossenes System außerhalb des Systems kritisiert, sorgt man eher dafür, dass man enger zusammenrückt (wie sie bei den Teils harten Kommentaren im Zauberspiegel, die sie mit eben so harten Anmerkungen versehen haben beobachten können).
Hinzu kommt, dass ich den Zusammenhang „Kuhjunge“ und „Rezensionsexemplar“ bzw. „Wirkung von Online-Journalen“ immer noch für eher unzulässig halte.
Es ist an Ihren „Watchblog“-Themen schon löblich, dass Sie auch mal auf andere Seiten, wie zum Beispiel „phantastiknews“ eingehen. Trotzdem kommt – für mich (will nicht verallgemeinern!) - auf, dass Sie teilweise auch weniger bedeutende Themen, wie Technik (irgendnen Feed) oder Sorgfalt (lassen Sie Horst doch mit dem Zauberspiegel umgehen wie er will) eingehen. Während ich Anmerkungen und Kommentare zu aus Ihrer Sicht manipulierenden Artikeln wie der Teestunde weitaus interessanter fände und als Watchblog auch berechtigter. Zu den beiden angerissenen Themen: Beides lese ich eigentlich nicht, hatte aber auch schon einmal das Gefühl, dass das einseitig ist. Warum? Weil unter der Teestunde meist ein Kommentar kommt, „das sehe ich anderes bzw. stimmt nicht“.
Und das finde ich am Zauberspiegel gut, macht man was falsch, korrigiert einen ein Nutzer, ohne dass man dafür gleich drei Mal mit einem Büßerhemd ums Dorf laufen muss. So habe ich in meinem letzten Artikel geschrieben, dass 1999 die letzte „Deep Space Nine“-Folge über die Fernseher flimmerte. Dabei war ich nicht, ich war da acht. Ich habe mir die Zahl errechnet, weil ich wusste, dass die Serie 1993 begann. Aber: Ich habe nicht beachtet, dass die Synchronisation Zeit braucht. In Deutschland „flimmerte“ die Folge erst 2000. Das wurde nebenbei in einem Kommentar erwähnt, eine – wie ich finde – höfliche, berechtigte und gute Kritik.

Mitarbeit der Industrie ist eine heikle Sache. Natürlich gucken die sich genau an, mit wem sie zusammenarbeiten. Aber muss man deswegen das machen, was „die“ von einem erwarten? Der Meinung bin ich nicht, aber ich finde es sehr interessant, dass Horst dazu regelmäßig Leitartikel macht, in denen unser Verhältnis zu Rezensionexemplarverteilern hinterfragt werden. Und auch die Diskussionen zu den Leitartikeln sind in der Regel sehr ergiebig.
Ich fürchte allerdings für Sie, dass es immer eine Seite wie der Zauberspiegel es aus Ihrer Sicht ist, geben wird. Bei den Möglichkeiten, die das Internet bietet, gibt es genügend Platz für Schwarze Schafe. Und ich finde nicht, dass der Zauberspiegel dazu gehört. Da bemüht man sich nämlich und macht dabei auch Fehler. Aber böse Absichten beziehungsweise das gezielte Täuschen von Verlagen habe ich noch nicht erlebt. Im Gegenteil, bisher hatte ich das Gefühl lief die Zusammenarbeit sehr gut. Und ich wiederhole mich: Warum sollte ein Verlag den Zauberspiegel und die gesamte Online-Magazine-Welt wegen des Kuhhirten kritisch sehen? Das wäre schon ein extrem empfindlicher Verlag! Viel berechtigter finde ich da Ihre Kritik an dem Rezensionsstil, wobei ich sie – wie beschrieben – nicht ganz teilen kann.

Zuletzt vielleicht ein Appell an Sie, der meiner Wahrnehmung entspricht: Kritisieren Sie den Zauberspiegel in Ihrem Watchblog, aber möglichst Inhaltsbezogen und nicht mit absoluten Sätzen wie „HhvA ist ein schlechter Herausgeber“ und „all dem Scheiß, den der Zauberspiegel produziert“. Das ist Ihre – vielleicht berechtigte – Meinung, aber sie ist so absolut, dass man auf der „Gegenseite“ wenig arbeiten kann. Gemäßigtere Aussagen und vor allem der Austausch von Gedanken und Argumenten führen dazu, dass sich tatsächlich etwas bessert. Ein Leitartikel-Krieg wiederum bringt in meinen Augen wenig. Aber das ist – wie erwähnt – meine ganz persönliche Wahrnehmung.

Ihr Konzept für die Printausgabe des Geisterspiegels hört sich gut an, auch wenn es schade ist, dass Laues Geschichten nicht mit veröffentlicht werden. Ich bin kein großer Freund davon viel Geld für dünne Bücher auszugeben, selbst wenn Sie von Mara Laue sind. Leider macht mir das die Kleinverlagsbranche mehr oder weniger unzugänglich. Trotzdem danke für die Empfehlung!

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Weinrich
Kommentar:
Danke für die Genesungswünsche. Die Sache zieht sich leider, mal sehen …

Nur kurz zum Thema Rezensionen:
Es macht einen großen Unterschied, ob eine Rezension im Feuilleton einer Zeitung erscheint, oder aber in einem Magazin (Print, Online), welches Bücher für Kaufinteressenten bewertet. An dieser Stelle möchte ich auf verschiedene Magazine wie etwa Virus oder HörBücher verweisen. Dort finden sich keine kompletten Inhaltsangaben - einfach weil die Zielrichtung eine ganz andere ist. Es gibt Anreißer, die Story wird kurz eingeführt und macht dann auf den Rest neugierig.
Der Zauberspiegel wie auch der Geisterspiegel gehören in diese Gruppe, daher ist eine komplette Inhaltsangabe ein Fehler.

Zum Interview: Ich hatte den Eindruck, dass es eigentlich der Selbstdarstellung diente und der Interviewer schlicht keine Ahnung hatte, wie man so etwas macht.

Zu Quellenangaben:
Auch bei Besprechungen zu Zyklen müssen bibliographische Daten enthalten sein. Verlag, Autoren, Erscheinungsdatum, ISBN oder ISSN soweit vorhanden, wenn bekannt die Titelbildkünstler.
Ob auch andere Autoren des Zauberspiegels plagiieren, weiß ich nicht. Das habe ich nie geprüft. Aber ich hatte bei der Affäre damals auch nicht den Eindruck, dass es die Mitarbeiter sonderlich interessiert hätte.
Wobei Löchel ja schon früher Scheiße gebaut hat, zum Beispiel die Sache mit seinem Verlag, angefangene und nie fortgeführte Geschichten …

Hobbys:
ich denke, dass auch Kicker auf dem Bolzplatz die Grundregen einhalten, also Foul, Elfmeter, Freistoß, Einwurf. UND - Kicker auf dem Bolzplatz gehen nicht ins Stadion des FC Bayern mit dem Anspruch, dort zu spielen. Das machen aber die Mitarbeiter des Zauberspiegels, wenn sie sich als Pressevertreter akkreditieren lassen etc. Wenn man mit den großen Vereinen spielen will, muss man die Regeln beachten.

Kritik:
Warum haben Sie die letzte Folge DS 9 errechnet, statt zu recherchieren? Es gehört zum Handwerk, dass man solche Dinge überprüft, denn ich finde es peinlich, wenn einen ein User korrigiert. User kommen auf die Seite, um etwas Neues zu erfahren, nicht um etwas besser zu wissen. Der Anspruch sollte sein, gut recherchierte Fakten zu präsentieren. So sehe ich das. Sorry, wenn das nun hart klingt.

Buch von Mara Laue:
488 Seiten im typischen TB-Format halte ich nicht für dünn.
m-DiS /
Mittwoch, 2. März 2011
Url: http://gedankenecke.blogger.de
Sehr geehrter Herr Arentzen,

zuerst: Obwohl ich nicht Karl bin, gehe ich häufig auf Seiten, die mir unsympathisch sind beziehungsweise auf denen meine Meinung nicht vertreten ist. pi-news, cdu.de, linkstrend-stoppen.de im politischen, im Hobby-Bereich zum Beispiel die Ihre. Der Grund: Immer nur im gleichen Milieu zu lesen, "befruchtet" doch nicht. Solange mir die Argumente von Kritikern bekannt sind, kann ich auch darüber nachdenken und zumindest versuchen, sie zu verfassen (auch wenn ich dabei nach Ihren Thesen vermutlich scheitern müsste).
Unsympathische beziehungsweise andersdenkende Seiten sollten zum täglichen Repertoire gehören, wie zumindest eine (der Zauberspiegel) ja auch zu Ihrem gehören dürfte.

Aber nun zu meinem eigentlichen Punkt, Herr Arentzen: Wundern Sie sich wirklich, dass die Debatte solche Formen annimmt?

Es ist ja nicht so, dass sie Einzelheiten beim Zauberspiegel (wie z.B. die vielleicht nicht gelungene Kurzgeschichte "Der Kuhjunge"). Nein, Sie gehen gleich in die Vollen. Sie reden von "den Zauberspieglern", von "all dem Scheiß, den der Zauberspiegel produziert" und verallgemeinern insgesamt die Autoren des Zauberspiegels.
Wie sollen Leser des Zauberspiegels darauf nun reagieren? Ich halte die Leser des Zauberspiegels für intelligent genug, dass sie die kritikwürdigen Punkte ebenfalls merken. Und sie lesen viele Artikel dennoch. Also dürften sie Ihre - in Teilen berechtigte, aber höchst verallgemeinernde - Kritik nicht teilen. Nun wird Ihr Artikel im Geisterspiegel-Forum hochgelobt und im Kommentarbereich des Kuhjungen auf dem Zauberspiegel als unzutreffend - mit deftigen Worten ausgedrückt - abgelehnt. Das wundert mich irgendwie gar nicht.

Da finde ich es fast schon schön, dass Horst im Kommentarbereich darum bittet, die Meinungen zu Ihrem Leitartikel nach einer Weile zu unterlassen und wieder zum Thema zurückzukommen. Denn diese Art der Diskussion bringt gar nichts, weder für uns noch für Sie.

In der Gefahr hin, dass Sie mich jetzt für einen weiteren Artikel "Selbstbekenntnis eines Zauberspieglers" benutzen: Auch ich habe mir noch nie ernste Gedanken über Quellen gemacht. Ich schreibe eine Meinungskolumne über die Serie "Sternenfaust", eine Kolumne über die "Star Trek Romane" und Rezensionen zu der Serie "Mythenland". Gerade bei den Meinungskolumnen: Wo soll ich denn die Quellen für meine Meinung da nehmen, wenn nicht aus den Romanen selbst? Selbstverständlich kennzeichne ich Ideen, auf die ich durch Foreneinträge im Bastei-Forum gekommen bin, wenn sie mir nicht schon beim Lesen gekommen sind. Aber sonst?
Und was für Quellen soll ich denn bei Rezensionen nutzen? Andere Rezensionen?

Mich interessieren auf dem Zauberspiegel nun einmal in erster Linie die Meinungsartikel und die Rezensionen. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass andere ebenfalls für ihre Artikel keine Quellen brauchen.

Ich muss allerdings auch sagen, dass ich in der Ganzen Sache nicht wirklich drin stecke. Ich verfolge Ihre Einträge auf Ihrem Blog und lese die Artikel auf dem Zauberspiegel, die mich interessieren.
Jetzt werde ich aber von Ihnen über den Geisterspiegel quasi in Gruppenhaft genommen. Da müssen Sie sich fragen, ob das gerechtfertigt ist (wahrscheinlich könnten Sie auch an meinen Artikeln viel aussetzen) und ich, ob ich das ernst nehme. Denn wenn ich das ernst nehmen müsste, müsste es Argumente geben, die den Zauberspiegel in so einem schlechten Licht darstellen lassen, dass alle Autoren davon betroffen sind.

So etwas könnten die Plagiatsvorwürfe gegenüber Ingo sein. Aber der schrieb doch – wenn ich mich recht erinnere auch für Ihre Seite. Ansonsten finde ich aber, dass ein Großteil der Autoren, die mich am Zauberspiegel reizen, in erster Linie seien hier die regelmäßigen „Perry Rhodan“ und „Maddrax“ Kolumnen genannt, für Hobby-Verhältnisse einen wirklich guten Job machen.

Mich reizt am Zauberspiegel übrigens auch, dass die Kommentare sehr direkt sind und eigentlich jeder ohne große Anmeldung kommentieren kann. Das war damals der Grund, warum ich beim Zauberspiegel angefragt habe, ob ich mitarbeiten darf und nicht bei Ihnen (wobei – wenn ich Ihre Aussagen richtig deute - Sie mich ja sicher abgelehnt hätten). Denn ich freue mich, Reaktionen auf Artikel zu bekommen. Das ist bei Ihnen mit Ihrem Forum zwar mittlerweile auch möglich, aber halt nicht so direkt und unverbindlich.

Kurzum: Ich finde immer noch, dass es nicht gerechtfertigt ist, die gesamte Autorenschaft des Zauberspiegels verbal in Sippenhaft zu nehmen.

Nun bleibt natürlich noch Ihr Argument, dass der Zauberspiegel den Ruf des Online-Journalismus beschmutze. Ich bekomme von einem Verlag (Cross Cult) Rezensionsexemplare. Ich schreibe regelmäßig Rezensionen auf trekzone.de und dann eine Kolumne auf zauberspiegel-online.de und schicke die Links dann an den Verlag. Bisher habe ich kein Klagen gehört, letztens hat Cross Cult einen Artikel von mir auf ihrer Facebook-Seite verlinkt. Ich denke mal bei dem Großteil der anderen Autoren des Zauberspiegels können sich die Verlage ebenfalls nicht beschweren.
Außerdem finde ich, dass die Verbindung ihrer Kritik an unseren Rezensionsexemplaren mit dem Kuhhirten, der ja nichts mit Rezensionsexemplaren zu tun hat, etwas merkwürdig. Und dass die deutschen Zeitungsverleger Blogs nicht in einem guten Licht sehen wollen – ich bitte Sie – dass ist ja nun nicht wirklich verwunderlich (auch wenn die auf Ihren Internetseiten jetzt auch immer mehr „ultra-hippe“ Blogs einführen). Ich wäre als Verlagsbesitzer auch dagegen, dass eine Seite wie der Geisterspiegel Erfolg hat. Sie veröffentlichen schließlich unter anderem Geschichten für lau. Stellen Sie sich vor jeder würde die lesen und somit weniger Zeit für gedruckte Bücher bzw. Zeitschriften haben. Fänd ich als Verleger nicht unbedingt klasse, egal wie viel Qualität Sie bringen, Sie wären ein Konkurrent.

Ich habe für ein Schülerzeitung mit einer Auflage von 300 Exemplaren Rezensionsexemplare bekommen. Jede Werbung, ist eine gute Werbung sagen sich auch Buchverlage. Daher dürften Sie sich eigentlich keine Sorge machen müssen, dass Sie durch unser Verhalten ebenfalls in „Sippenhaft“ genommen werden und keine Rezensionsexemplare mehr bekommen.
Worüber Sie sich natürlich Sorgen machen können (und wenn ich Sie richtig verstanden habe auch tun), ist, dass der Zauberspiegel den Online-Journalismus in einem schlechten Licht stehen lassen könnte. Ok, aber ist es Ihnen so wichtig, wie die „traditionellen“ Medien Sie sehen? Und meinen Sie nicht, dass Ihre Leser den Unterschied (falls er so krass existiert) relativ schnell bemerken?

Zuletzt zu Ihrem Watchblog, den sie mit dem Bildblog vergleichen. Das ist natürlich Ihr gutes Recht. Aber einige User haben schon recht, dass es ein wenig gezwungen (in meinen, ja wohl parteiischen Augen) wirkt. Wie gesagt ist Ihre Verbindung von Kuhhirte (Geschichte) mit Online-Journalismus (Artikel) auf dem Geisterspiegel etwas merkwürdig. Auf Ihrem Blog „watchen“ Sie regelmäßig über den Zauberspiegel. Gleichzeitig fragen Sie andere, warum Sie denn auf ihnen unsympathische Seiten gehen. Gilt das für Sie nicht auch? Sehen Sie in dem Zauberspiegel so eine enorme Bedrohung (vergleichbar mit Massenmedien wie Bild und Spiegel), dass sich ein Watchblog lohnt?

Denn wenn der Zauberspiegel wirklich so schlecht wäre, wie Sie ihn hier immer machen, dann wäre ein Watchblog doch gar nicht nötig. Der Zauberspiegel manipuliert ja nicht, wie z.B. die Bild-Zeitung, sondern veröffentlicht Artikel. Und wenn die wirklich schlecht sind, liest sie in der Regel keiner (denn auch Internet-User sind nicht dumm!). Und dann wäre es für Sie eigentlich eine Zeitverschwendung immer wieder darauf hinzuweisen.

Vermutlich denken Sie jetzt, ich würde Ihre Argumente auch nur oberflächlich aufgreifen und hätte das meiste nicht verstanden, wie die anderen „Zauberspiegler“. Das ist Ihr gutes Recht. Trotzdem bitte ich Sie zum Schluss:
Sie haben eine große Abneigung gegen den Zauberspiegel, gut, aber denken Sie darüber nach, ob die Verallgemeinerungen wirklich notwendig sind. Auch der Bildblog hängt sich an einzelnen Geschichten bzw. Artikeln auf und bleibt dann bei denen anstatt wieder über „all den Scheiß“ herzuziehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Weinrich

PS: Auch ich mache Rechtschreibfehler, hier wie vermutlich auch ein paar in meinen Artikeln auf dem Zauberspiegel.

PPS: Ich finde es sehr interessant, dass der Geisterspiegel demnächst einen Vorstoß in den Print-Bereich macht. Wird das ein zu bestellendes Magazin sein oder wagen Sie gar den Bahnhofskiosk?
Es interessiert mich, ob Sie auch Geschichten aus dem Geisterspiegel abdrucken?
Ich war bei „Sternenfaust“ ein großer Fan von Mara Laue, die leider nach einigen Äußerungen in einem Interview im Zauberspiegel die Serie verlassen hat. Aber sie schreibt ja weiter für Ihre Seite. Leider mag ich am Computer nicht wirklich lesen. Wenn das gedruckte Magazin auch Ihre Geschichten enthielte, wäre es – glaube ich – noch ein Stück interessanter. Aber vielleicht haben Sie das ja bereits geplant.

PPS: Wie sie meinem Kommentar entnehmen können, schreibe ich nicht besonders viel für den Zauberspiegel und auch noch für andere Seiten. Daher sollte klar sein, dass dieser Beitrag eine Einzelmeinung ist und nicht mit dem Rest der Autoren des Zauberspiegels übereinstimmen muss. Ich habe vor diesem Kommentar mit keinem anderen Autoren des Zauberspiegels geredet. Mir liegt nicht daran, mit diesem Kommentar eine groß angelegte Debatte anzustoßen.
Kommentar:
Hallo Herr Weinrich,

entschuldigen Sie, wenn ich nicht ganz so ausführlich antworte - das ist meiner momentanen Erkrankung geschuldet, nicht Ihrem Kommentar.

Thema Quellenangaben:
Das Thema Quellenangaben bei Rezensionen ist im Grunde mit den bibliographischen Daten abgehandelt, denn dort stehen Autor, Verlag etc. Auch das verwendete Cover als Bild zur Rezension ergibt sich daraus, so dass hier natürlich keine gesonderten Quellenangaben benötigt werden.
Bei Meinungen ist das schon so eine Sache. Handelt es sich bei dem Artikel rein um Ihre persönliche Meinung, verwenden Sie also keine Quellen, dann müssen Sie auch keine angeben. Verweisen Sie jedoch zur Unterstützung Ihrer Thesen, und das tut man ja meist, auf Quellen, dann müssen diese auch angegeben werden. So wie ich zum Beispiel auf einen Artikel zur vom mir angesprochenen Broschüre verweise.
Ingo Löchel schreibt nicht nur Rezensionen, sondern er verfasst Artikel zu Filmen. Und hier ist es, wenn man z.B. den Inhalt zitiert oder sich von anderen Webseiten bedient, Pflicht, darauf hinzuweisen. Er brachte vor kurzem eine Tatort-Besprechung. Der Plot wurde von einer anderen Webseite übernommen, wie ich nach wenigen Minuten dank Google feststellen konnte. Vielleicht ist es auch der Inhalt von der DVD oder der Tatort-Beschreibung des Senders. Er ist jedoch nicht von ihm und damit hätte die Quelle angegeben sein müssen. Er tut es also noch immer, geändert hat sich nichts.
Wobei ich hier gleich auf den nächsten Punkt kommen möchte - ja, er war Mitarbeiter von geisterspiegel.de. Als die Plagiatsvorwürfe aufkamen, stellten wir seine Artikel sofort offline und baten ihn, die Artikel nachzubessern und Quellen anzugeben. Er kündigte dann lieber seine Mitarbeit. Das hat etwas mit Konsequenz zu tun; wir wussten ab diesem Moment, dass es ein Problem mit seinen Artikeln gibt und handelten. Hätte er nachgebessert, wäre es in Ordnung gewesen.
Sippenhaft:
Ich möchte hier an den Kommentar eines Zauberspieglers erinnern, der sagte: "Ich finde in jedem Artikel Fehler". Nun, dann betrifft es wohl tatsächlich auch "jeden Mitarbeiter". Und dies war nicht meine Aussage.
Natürlich unterlaufen auch uns Fehler. Wir bemühen uns jedoch, sie so schnell wie möglich auszubessern. Das geschah beim Zauberspiegel bislang nicht oder nur zögerlich. Ich weiß nicht, wie oft der Kuhjunge korrigiert wurde. Und ist er nun fehlerfrei?
Ich schrieb es in meinem Beitrag und im Blog, wiederhole es aber noch einmal - Hobby hat nichts damit zu tun, dass man nicht sauber arbeitet, Hobbymusiker bemühen sich, ihre Stücke gut zu spielen und Sportler geben ihr Bestes. Wer eine Eisenbahn aufbaut, macht das genau. Aber für Autoren, die für eine Hobby-Seite schreiben, gilt das nicht?
Wobei ich den einzelnen Mitarbeitern nur insoweit die Schuld geben kann, als dass sie nicht korrekt arbeiten. Die Hauptschuld trifft HHvA, denn er versäumt es, ordentliche Arbeit einzufordern, ein Qualitätsmanagement einzuführen und vor allem bei sich selbst auf die Qualität zu achten.
Schaut man sich z. B. das Interview mit Earl Warren an, dann sieht man, dass hier lausige Arbeit abgeliefert wurde. Nicht nur, dass es keine Nachfragen gab und sich der Redakteur mit nichtssagenden Antworten zufrieden gab. Nein, er fragte auch noch, wie der Autor seine Rezension gefunden hat. Das ist ein No-Go, das macht man nicht.
Oder auch der Leitartikel. Wenn schon im Teaser Fehler sind, was erwartet man da?
Es mag durchaus sein, dass vereinzelte Redakteure gute Arbeit leisten. Aber das geht unter, denn jene, die das nicht tun, überwiegen.
Schauen Sie sich mal die Rezension zu Terranauten 23 an. Eine Rezi darf keine Spoiler enthalten. Sie muss neugierig machen, aber nicht mehr. Wenn ein Verlag solch eine Rezi sieht, dann fragt er sich doch, ob seine Rezi-Exemplare bei solch einem Portal gut aufgehoben sind.
Ich kann im Moment leider nichts zu Ihrer Arbeit sagen, da mich die Themen nicht interessieren, über die Sie schreiben. Rezensionen lese ich nur zu Themen, die mich interessieren. Hat also nichts mit Ihnen zu tun. Sie sind aber eingeladen, bei uns mitzuarbeiten.
Online-Journalismus:
Dass ein Krieg gestandener Verlage gegen Blogs und Magazine wie unsere läuft, können Sie an jeder Ecke im Web lesen.
Die Industrie schaut sehr genau, mit wem sie zusammenarbeitet. Das ist so, das kann man nicht leugnen. Ich war eine Zeit bei Media-Mania aktiv und erlebte dort mit, dass Rezensionsexemplare für Online-Magazine eingestellt wurden und erlebe es auch bei Rattus Libri. Melde ich mich selbst für den Geisterspiegel erhielt ich mehrfach die Antwort, dass man sich die Seite erst anschauen möchte. Jene, die das taten, kamen wieder auf mich zu. Es gab aber auch welche, die sofort sagten, dass sie keine Online-Magazine beliefern; Punkt.
Das Problem ist im Moment vielleicht noch nicht so offensichtlich. Man spürt es, wenn man nicht nur als Rezensent arbeitet, sondern tiefer in der Materie steckt. Es wird aber stärker und wenn wir nicht aufpassen, dann merken wir es bald alle.
Wobei mich eines wundert - mein Aufruf ist, dass die Mitarbeiter beim Zauberspiegel und vor allem HHvA gute Arbeit leisten und sich an journalistische Gepflogenheiten halten. Im Grunde also, dass sie die Regeln ihres Hobbys einhalten. Oder spielt der FC Hinterwald nach anderen Fußballregeln als ein Profi-Club? ich denke, die Regeln sind hier und dort gleich.
Mein Aufruf, meine Forderung ist also, dass derjenige, der Journalist spielt, also Interviews führt, Rezensionen schreibt, Artikel verfasst, sich auf Messen akkreditieren lässt, dies so gut wie eben möglich macht.
Ist das nicht ein Anspruch, den jeder an sich haben sollte? Ist es nicht traurig, dass dieser Anspruch bei den Mitarbeitern des Zauberspiegels - bei vielen Mitarbeitern, um nicht zu verallgemeinern - nicht vorhanden ist? Vor allem nicht bei HHvA, der offenbar keinen Wert darauf legt, dass das, was er zu verantworten hat, ordentlich ist?
Als ich damals erst die Qualitätskontrolle, dann den Posten des Chefredakteurs übernahm, sorgte ich dafür, dass wir nach diesen Regeln spielen. Das war für mich selbstverständlich. Und wenn ich denke, und ich bin davon überzeugt, dass Seiten wie der Zauberspiegel auch uns schaden, obwohl wir uns bemühen, dann kann ich einfach nicht schweigen. Selbst wenn man mir hundertfach vorwirft, neidisch zu sein, zu hetzen, bla.

Watchblog:
Doch, der Zauberspiegel manipuliert. Es ist die klare Linie von HHvA, gewisse Leute in den Schmutz zu ziehen. Schaut man sich die Teestunde an, kann man das gut sehen. Oder auch manche Artikel zu Zamorra.

Sollte ich mit meinem Artikel jemanden getroffen haben, der tatschlich gute Arbeit leistet und sich darum ungerecht behandelt fühlt, dann tut mir das Leid. Er kann dann gerne zu uns kommen ;-)

So, das dazu.

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Nein, dort erscheinen keine Artikel aus dem Online-Angebot. Wir haben darüber nachgedacht, uns dann aber entschlossen, dies nicht zu tun. Die Leser geben Geld für das Magazin aus und es erschien uns nicht fair, ihnen etwas zu geben, was sie auch kostenlos bekommen können. Darum sind die Inhalte im Magazin exklusiv.
Wenn Sie ein Fan von Mara Laue sind - was ich gut verstehe kann - dann empfehle ich Ihnen "Das Gesetz der Vampire" - ein Roman von ihr.
Im Magazin wird es eine fortlaufende Story geben, jedoch ebenfalls exklusiv.

Rechtschreibfehler in meiner Antworte entschuldige ich heute mit dem Medikament, welches ich nehme - die Buchstaben tanzen ein bisschen über den Bildschirm. Sehen Sie es mir also nach.